Früherkennung von Krebs

Früherkennung von KrebsEine Krebserkrankung entsteht aufgrund “entarteter Zellen”. Diese malignen Zellen vermehren sich unkontrolliert und beginnen, umliegendes gesundes Gewebe zerstören. Im Gegensatz zu normalen Zellen sind bei Krebszellen Wachstum und Teilung krankhaft so stark verändert, dass es zu einer unkontrollierten Vermehrung kommt.

Auf der Todesursachenstatistik von 2010 stehen die bösartigen Neubildungen an dritter Stelle, was viele Menschen verängstigt, auch wenn die Medizin bei der Krebsbehandlung Fortschritte erzielt. Aufgrund starker Verunsicherung in der Bevölkerung in Bezug auf die Lebenswahrscheinlichkeiten der unterschiedlichen Krebsarten, suchen viele Patienten meist erst spät einen Facharzt auf. Dabei ist die frühe Entdeckung lebenswichtig. Je früher die Krebserkrankung diagnostiziert wird, desto wahrscheinlicher werden die Chancen für einen günstigen Krankheitsverlauf.

Jeder Mensch sollte sich daher einer Frühdiagnostik unterziehen, um somit die Ausbreitung von Krebszellen verhindern zu können. Nur so bestehen Heilungschancen, denn heutzutage ist Krebs heilbar. Ein jeder Mensch sollte es sich wert sein, einer Vorsorgeuntersuchung beizuwohnen und damit nicht nur auf sein eigenes Wohlbefinden zu achten, sondern auch auf das seiner Mitmenschen. Denn: eine Krebserkrankung belastet neben dem Betroffenen in höchstem Maße auch die Angehörigen.

Früherkennung Krebs beim Mann

Ab bereits 30 Jahren sollten Männer mit der Früherkennung des bösen Hautkrebses beginnen. Bei einer körperlichen Untersuchung sollen auffallende Veränderungen der Haut abgeklärt werden. Die Ganzkörperanalyse sollte alle zwei Jahre erfolgen. Ab dem 45. Lebensjahr sollte die Prostata jährlich abgetastet werden. Der Dickdarm, der ab 55 Jahren inspiziert werden sollte, kann mittels nachfolgender Untersuchungen auf Krebszellen geprüft werden:

  • Koloskopie (Darmspiegelung – alle 10 Jahre)
  • Okkultbluttest (Untersuchung auf Blut im Stuhl – alle zwei Jahre)

Früherkennung Krebs bei der Frau

Anders als die Männer sollten Frauen bereits ab dem 20. Lebensjahr mit der Krebsvorsorge der Geschlechtsorgane beginnen. Mit einem schmerzlosen Gebärmutterhals- und Gebärmuttermundabstrich erfolgt die Untersuchung beim Frauenarzt. Diese Abstriche und eine gynäkologische Tastuntersuchung sollten jährlich durchgeführt werden. Die Brustvorsorge sollte mittels Abtasten von den Frauen selbst ab dem 30. Lebensjahr regelmäßig durchgeführt werden. Beratung und ärztliche Anleitung gibt es dafür beim Gynäkologen. Weiterhin sollten sich Frauen ab 35 Jahren alle zwei Jahre einer Ganzkörperuntersuchung unterziehen, um Veränderungen der Haut feststellen zu können. Die Dickdarmvorsorge ist ebenfalls wie bei den Männern ab 55 Jahren sinnvoll. Auch hierbei erfolgt die Untersuchung durch a)die Koloskopie und b)den Okkultbluttest. Desweiteren erhalten Frauen ab 50 bis 70 Jahren automatisch alle zwei Jahr eine Einladung, um am Mammographie-Screening teilnehmen zu können. Neben Informationen zum Thema Brustkrebs werden kostenlose Röntgenaufnahmen der Brust gemacht.

Früherkennung Krebs – die Untersuchung

Wie genau die Früherkennung erfolgt, ist je nach Krebsart unterschiedlich. Es gibt dabei:

1. Gynäkologische Frühuntersuchung
2. PAP Test
3. HPV Impfung
4. Mammographie und das Screening
5. Urologische Früherkennung.

1.
Bei der gynäkologische Frühuntersuchung ist die Anamnese besonders wichtig. Dabei handelt es sich um ein ausführliches Gespräch mit dem Gynäkologen, in welchem dieser je nach Risikofaktoren oder genetischer Disposition die Krebsart und das Krebsvorkommen einschätzen kann.

2.
Bei der Untersuchung auf dem gynäkologischen Stuhl erfolgt neben einer Abtastung eine Gewebeentnahme und die mikroskopische Untersuchung der PAP-Viren (Papillomviren). Je nach Klassifikation von I bis V der nach Papanicolaou benannten Viren werden weitere Schritte eingeleitet, wobei ab der PAP-Gruppe III bereits leichte bis mäßige untypische Zellveränderungen auftreten. Die Gruppen werden folgendermaßen eingeteilt:

  • PAP I:Normalbefund
  • PAP II:leichte Veränderungen
  • PAP III:Zellbilder ungewöhnlich und kontrollbedürftig
  • PAP IV:mäßge bis starke Veränderungen der Zellen
  • PAP V:Bösrtige Krebszellen

3.
HPV (Humanes Papillomavirus) ist sexuell übertragbar. Der Virus kann bei Frauen im Rahmen der gynäkologischen Untersuchung identifiziert werden. Heutzutage ist eine Impfung möglich, wobei mehrere Injektionen innerhalb von 12 Monaten erfolgen. Die Ständige Impfkommission des Robert-Koch-Instituts hat dazu gültige Empfehlungen ausgesprochen: Mädchen im Alter zwischen 12 und 17 Jahren sollten generell gegen humane Papillomviren geimpft werden. Frauen ab 18 Jahren können sich selbstverständlich nach Beratung auch impfen lassen. Es besteht dabei keine Altersgrenze.

4.
Die Mammographie bietet der Frau eine Möglichkeit zur Früherkennung eines Karzinoms in der Brust, so dass die Chancen zur Heilung steigen können. Die Untersuchung erfolgt durch eine Röntgenbildaufnahme, wobei die Strahlenbelastung äußerst gering ist. Wird der Brustkrebs zu spät erkannt, so kann es zum Verlust einer oder beider Brüste kommen.

5.
Die urologische Untersuchung beginnt mit der Erhebung einer Anamnese. Danach erfolgt eine Abtastung der Hoden auf etwaige Verhärtungen wie kleine Knötchen. Weiterhin wird über den Enddarm die Prostata des Mannes abgetastet. Sollten Auffälligkeiten bestehen, besprechen Patient und Untersucher die weiteren Vorgehensweisen. Nach eventueller Gewebsbiopsie könnte ein operativer Eingriff nötig werden.

Die Eigeninitiative ist bei allen Vorsorgeuntersuchungen nicht zu unterschätzen. Auf das eigene Wohlbefinden achten bedeutet auch, selbst aktiv zu werden. Informationen zu Krebsarten, die Erkennungsmerkmale und Symptome können online eingesehen werden.

Jeder Krebspatienten, der seine persönlichen Heilung- und Behandlungschancen wissen möchte kann im Krebsregister wichtige Informationen erhalten. Das klinische Krebsregister soll zum Standard bei der qualitativen Einschätzung unterschiedlicher Therapiemaßnahmen werden. Patienten können sich informieren, welchen Einfluss verschiedene Behandlungen auf die Krebserkrankung haben können. Jeder erkrankte Mensch hat jedoch sein eigenes Schicksal und welchen Verlauf die Erkrankung nimmt, ist individuell verschieden. Der erste Ansprechpartner sollte der vertraute Facharzt sein, denn die in der Praxis erhobenen individuellen Befunde können genaue Vorhersagen zulassen. Auf der Homepage des Krebsinformationsdienstes erhalten sie viele nützliche Informationen über Krebsstatistiken, – entstehung und -forschung.