Erhöhter Cholesterinspiegel

Was ist Cholesterin?

Cholesterin ist eine Substanz aus der Gruppe der Fette und ist im Blut enthalten. Es wird hauptsächlich vom Körper selbst produziert. Cholesterin (oder auch Cholesterol) spielt eine sehr wichtige Rolle in der Funktionalität der Zellen. Ein Überschuss an Cholesterin steigert jedoch das Risiko, an Herzproblemen zu erkranken.

HDL und LDL Cholesterin

Cholesterin wird von Proteinen im Körper transportiert. Diese Kombination nennt sich Lipoproteine. Es gibt zwei Haupttypen soclher Lipoproteine:

  • LDL (Low-Density Lipoprotein) ist die 'schlechte' Variante des Cholesterins.
  • HDL (High-Density Lipoprotein) ist die 'gute' Cholesterinvariante.

Ein Zuviel an schädlichem LDL Cholesterin im Blut kann das Risiko für Gefässkrankheiten erhöhen, besonders dann, wenn Sie zu viel LDL Cholesterin und zu wenig HDL Cholesterin im Blut haben.

Wodurch ist ein zu hoher Cholesterinspiegel bedingt?

Bestimmte Faktoren begünstigen einen hohen Cholesterinspiegel:

  • Eine fett- (gesättigte Fettsäuren) bzw. cholesterinreiche Ernährung
  • Bewegungsmangel kann zu einer Erhöhung des LDL (schlechtes Cholesterin) und einer Senkung des HDL (gutes Cholesterin) beitragen
  • Familienanamnese Menschen, die einen Verwandten ersten Grades (jünger als 55 Jahre) oder eine Verwandte ersten Grades (jünger als 65 Jahre) haben, der/die an einer Herzkrankheit leidet
  • Übergewicht Kann zur Erhöhung des LDL (schlechtes Cholesterin) und einer Senkung des HDL (gutes Cholesterin) beitragen
  • Alter und Geschlecht Im Allgemeinen nimmt der Cholesterinspiegel mit dem Älterwerden zu. Männer sind häufiger betroffen als Frauen
  • Übermässiger Alkoholgenuss, sprich mehr als 3-4 Einheiten pro Tag für Männer bzw. 2-3 für Frauen

In seltenen Fällen kann ein hoher Cholesterinspiegel auch durch eine vererbte Krankheit bedingt sein, die sogenannte familiäre Hypercholesterinämie (Fettstoffwechselstörung). Sie tritt mit einer Häufigkeit von ca. 1:500 auf.

Ein schlecht eingestellter Diabetes, bestimmte Nieren- oder Leberkrankheiten oder eine Schilddrüsenunterfunktion können den Cholesterinspiegel negativ beeinflussen. Das gleiche gilt für einige Medikamente wie Beta-Blocker, Steroide oder Thiazide (Diuretika).

Welche Folgen hat ein zu hoher Cholesterinspiegel?

Wenn Sie zu viel Cholesterin haben, dann heisst dies, dass sich Ihre Cholesterinblutwerte ausserhalb des Normalbereichs befinden. Beispielsweise haben Sie vielleicht einen Überschuss an schlechtem LDL und nicht ausreichen gutes HDL Cholesterin im Blut.

Überflüssiges LDL Cholesterin bildet Ablagerungen an der Innenseite der Blutgefässe. Diese Beläge verstopfen die Arterien und verengen sie dadurch. Dies wird als Arteriosklerose oder auch Arterienverkalkung bezeichnet. Eine derart beeinträchtigte Durchblutung erhöht das Risiko für Herzkrankheiten.

Manchmal werden die Gefässwände durch die Ablagerungen auch uneben bzw. zerfurcht, wodurch Blutgerinnsel entstehen können. Im schlimmsten Fall kann dies zu einem Schlaganfall oder einem Herzinfarkt führen.

Wie kann ich ermitteln, ob ich zu viel Cholesterin habe?

Ein zu hoher Cholesterinspiegel macht sich nicht durch Symptome bemerkbar. Darum sollten Sie einen Bluttest machen, um Ihre Cholesterinwerte bestimmen zu lassen.

Wie kann ich meinen Cholesterinspiegel senken?

Das Hauptziel der Senkung des Cholesterinspiegels ist einer Verminderung des Risikos für Herzkrankheiten. Die Art der Behandlung richtet sich also nach dem Risiko des jeweiligen Patienten.

Im Wesentlichen gibt es zwei Arten, auf die sich der Cholesterinspiegel senken lässt. Zunächst einmal können Sie Ihre Lebensweise ändern, sprich auf eine gesunde Ernährung umstellen und mehr Sport treiben. Dies kann zusätzlich mit einer Behandlung mit cholesterinsenkenden Medikamenten kombiniert werden.

Um Ihren Cholesterinspiegel zu senken, müssen Sie auf gesättigte Fettsäuren sowie Transfette verzichten bzw. den Konsum stark einschränken und sie durch einfach und mehrfach gesättigte Fettsäuren ersetzen. Desweiteren sollten Sie grundsätzlich fettärmer essen.

Essen Sie regelmässig Fisch. Öliger Fisch (z.B. Makrelen) sind die beste Quelle einer bestimmten Art an mehrfach ungesättigten Fettsäuren, den sogenannten Omega-3 Fetten, die sich ausgesprochen positiv auf die Gesundheit auswirken, indem sie den Triglyzerid Spiegel senken, die Entstehung von Blutgerinnseln verhindern und den Herzrhythmus normalisieren.

Ernähren Sie sich ballaststoffreich. Ballaststoffhaltige Lebensmittel wie Haferflocken, Hülsenfrüchte, Nüsse, Obst und Gemüse (am besten mot Schale) wirken sich positiv auf einen zu hohen Cholesterinspiegel aus. Informationen zum Thema Ballaststoffe.

Regelmässige Bewegung kann dazu beitragen, den HDL (gutes Cholesterin) Spiegel zu steigern.

Welche Medikamente gibt es?

Die gebräuchlichsten Medikamente zur Senkung des Cholesterinspiegels sind die Statine, beispielsweise Simvastatin (Zocor) und Rosuvastatin (Crestor). Diese Medikamente senken die Cholesterinproduktion in der Leber.

Kürzlich veröffentlichte Studien zu Rosuvastatin, das wirksamste der Statine, haben gezeigt, dass das Medikament das Risiko eines Herzinfarkts deutlich vermindern und damit Leben retten kann und zwar auch bei Menschen, die keinen erhöhten Cholesterinspiegel haben.