Genitalherpes beim Mann und bei der Frau

Genitalherpes

Der Genitalherpes bei Männern oder Frauen wird in der Fachsprache auch Herpes genitalis genannt. Diese Erkrankung ist die weit verbreiteste Geschlechtskrankheit auf der Erde. Verursacht wird die Erkrankung durch eine Ansteckung mit dem Herpes-Simplex-Virus. Insbesondere der Typ 2 ist dafür verantwortlich. Experten vermuten, dass rund 10 bis sogar 30 Prozent der Menschen von der Krankheit weltweit betroffen sind.

Der Typ 2 Virus stammt ursprünglich vom noch verbreiteteren Typ 1 ab. Dieser verursacht in erster Linie Lippenherpes am Mund, kann aber auch Genitalherpes auslösen. Die Übertragung des Genitalherpes-Virus findet in der Regel durch einen ungeschützten Geschlechtsverkehr statt. Damit zählt die Erkrankung zu den sexuell übertragbaren Erkrankungen. Die Gürtelrose wird von denselben Viren verursacht und stellt somit ein zusätzliches Risiko dar.

Anzeichen im Anfangsstadium

Eine Ansteckung mit Genitalherpes ist zunächst einmal an juckenden Bläschen zu erkennen, die im Genitalbereich zu Schmerzen führen. Daneben können auch sehr schnell Geschwülste auftreten. Nach einer Behandlung bleiben die Herpesviren jedoch ein Leben lang im Körper. Die ersten Symptome des Genitalherpes können drei bis sieben Tage nach der Ansteckung auftreten. In seltenen Fällen dauert das Auftreten von Anzeichen bis zu drei Wochen. Dann kann aber bereits ein nur unangenehmes Gefühl ein Zeichen für die Erkrankung sein. Bei manchen Betroffenen ist auch ein Brennen im Genitalbereich zu beobachten. Dies kann sich sogar bis zum After oder bis zum Gesäß hinziehen. Im weiteren Verlauf der Krankheit füllen sich die Bläschen mit Flüssigkeit und die umgebende Haut rötet sich zunehmend. Zudem können Vereiterungen und Krusten um die Bläschen auftreten. Nach zwei bis drei Wochen heilen diese jedoch von selber wieder ab. Begleitend können Symptome wie Fieber, geschwollene Lymphknoten und Muskelschmerzen auftreten. Eine herpes genitalis Infektion kann immer beide Geschlechter, also Männer und Frauen, betreffen, wobei Frauen häufiger betroffen sind.

Eine Besonderheit ist auch bei schwangeren Frauen zu beachten, die einen HPV-Virus in sich tragen. Der Typ 2 Virus ist nämlich bei der Geburt von der Mutter auf das Kind übertragbar. Da der Virus bei Neugeborenen Hirnhaut-, Lungen- oder Leberentzündung erzeugen kann, ist diese Übertragung für das Kind lebensgefährlich. Ist die Mutter also zum Zeitpunkt der Geburt mit dem Virus akut infiziert, sollte ein Kaiserschnitt durchgeführt werden. Eine Behandlung mit Virusstatika der Mutter ist ab der 36. Schwangerschaftswoche möglich, wenn ein Kaiserschnitt vermieden werden soll.

Therapien und Risiken

Herpes genitalis kann nicht komplett geheilt werden. Dies liegt daran, dass der verursachende Virus nicht getötet werden kann. Jede Therapie kann deshalb nur eine Linderung der Herpesbläschen und eine Prophylaxe für einen Rückfall erzielen. Milderung und Verkürzung der Erkrankung stehen deshalb an erster Stelle. Vielfach wird der Herpes genitalis wie viele andere Geschlechtskrankheiten auch mit antiviralen Medikamenten behandelt. Wenn nur ein leichtes Krankheitsbild auftritt, muss erst gar keine Therapie eingeleitet werden, da der Herpes selbst abheilt. In schweren Fällen werden verschreibungspflichtige Medikamente wie beispielsweise Famciclovir oder Acisclovir verabreicht. Fünf bis zehn Tage muss die Einnahme der Tabletten dann erfolgen.

Eine Alternative ist die Medikation mit Genitalsalbe. Bei wiederkehrenden Problemen können auch Injektionen oder Infusionen zum Einsatz kommen. Da der Herpesvirus den Körper nie verlässt, können begünstigte Faktoren einen Rückfall erzielen. Dazu gehören ein geschwächtes Immunsystem, Stress und Infektionen.