Potenzprobleme durch Medikamente

Darf man Potenzmittel ins Ausland mitnehmen?

Ich habe bezüglich meines letzten Blog-Eintrages, in dem es Potenzmittel und den Zoll ging, einen Leserbrief erhalten. Es wurde die Frage gestellt, ob es tatsächlich verboten ist, Potenzmittel mit über die Grenze zu nehmen. Und da sich diese Frage jetzt zur Urlaubszeit vielleicht auch anderen stellt habe ich mich da mal schlau gemacht. Denn: warum nicht ein Potenzmittel, welches man hierzulande aus einer seriösen Quelle erstanden hat, in den Urlaub mitnehmen um das Urlaubsvergnügen zu verbessern?

Grundsätzlich darf man alle Medikamente und Arzneimittel, die für den privaten Gebrauch bestimmt sind, ins EU-Ausland mitnehmen bzw. nach Deutschland aus einem EU-Land einführen – selbst dann, wenn diese in Deutschland nicht zugelassen sind.

Sonderfall Betäubungsmittel

Betäubungsmittel, die nach den Bestimmungen der geltenden Betäubungsmittel-Verschreibungsverordnung (BtMVV) von einem Arzt verschrieben wurden, dürfen in einer der Dauer der Reise angemessenen Menge als im grenzüberschreitenden Verkehr mitgeführt werden. Diese Information stammt von der Bundesopiumstelle im Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM).

Dauert die Reise nicht länger als 30 Tage und hat als Ziel einen der Mitgliedstaaten des Schengener Abkommens (das sind derzeit Deutschland, Belgien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Griechenland, Island, Italien, Luxemburg, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden und Spanien) sollte man sich die Mitnahme von ärztlich verschriebenen Betäubungsmitteln mit einer vom Arzt ausgefüllten und durch die zuständige oberste Landesgesundheitsbehörde oder eine von ihr beauftragte Stelle bescheinigen lassen. Ein entsprechendes Formular kann bei der Bundesopiumstelle anfordern oder von der Internetseite des BfArM unter Betäubungsmittel/Bekanntmachungen/Hinweise zur Mitnahme heruntergeladen werden .

Allgemeine internationale Bestimmungen gibt es jedoch nicht, deswegen sollte man sich vor Anbruch der Reise informieren wie es in dem jeweiligen Statt gehandhabt wird. Einige Länder verlangen Importgenehmigungen oder schränken die Menge der erlaubten Menge ein. Teilweise wird sogar die Mitnahme von Betäubungsmitteln generell verboten. Sofern die Mitnahme des benötigten Betäubungsmittelns in das Reiseland nicht erlaubt ist, besteht natürlich die Möglichkeit das entsprechende Medikament oder ein vergleichbares Produkt direkt vor Ort zu erhalten indem diese durch einen dort ansässigen Arzt verschrieben werden.

Einfuhr von Potenzmitteln nach Deutschland ist nicht erlaubt

Potenzmittel stellen hierbei eine Ausnahme dar. Da im Ausland die pharmalogischen Untersuchungen deutlich weniger strengen Gesetzen als in Deutschland unterliegen ist die Mitnahme von Potenzmitteln aus dem Ausland nach Deutschland verboten und der Zoll behält sich vor, diese zu beschlagnahmen.

Im Endeffekt bedeutet das: man darf zwar Potenzmittel aus Deutschland in ein anderes Land mitnehmen (ggf. rechtliche Bestimmungen des Reiselandes vorher prüfen) aber nicht Potenzmittel, die man im Ausland gekauft hat, nach Deutschland einführen. Gemäss den Deutschen Einfuhrbestimmungen dürfen nur Arzneimittel, die den strengen Gesetzen unserer Arzneimittelforschung unterliegen, eingeführt werden.

Potenzmittel online kaufen – Rezeptbonus

Jeder, der schon mal Potenzmittel online bestellt hat, wird den Rezeptbonus kennen, den viele ausländische Versandapotheken bei Bestellung von rezeptpflichtigen Medikamenten gewähren. Insbesondere bei niederländischen Onlineapotheken findet man diesen Rezeptbonus sehr oft. In der Vergangenheit war dieser Rezeptbonus in der Kritik weil deutsche Anbieter einen deutlichen Wettbewerbsnachteil befürchteten. Zwischenzeitlich gab es jedoch ein Urteil des Bundesgerichtshofes, welches besagte, dass auch deutsche Versandapotheken einen Rezeptbonus gewähren können. Potenzmittel kaufen

Potenzmittel online kaufen

Viele Männer machen von dieser Möglichkeit Gebrauch. Sei es, um beim Potenzmittelkauf Geld zu sparen oder weil der Gang in die Apotheke gescheut wird. Mir persönlich wäre es auch peinlich, mein Potenzmittel in der Apotheke zu kaufen. Den Rezeptbonus gab es aber nur bei verschreibungspflichtigen Medikamenten und damit auch Potenzmitteln. Von daher bin ich froh, von dieser möglichen Änderung der Gesetzlage nicht betroffen zu sein, denn ich bevorzuge rezeptfreie, natürliche Potenzmittel.

Für Männer, die Viagra oder entsprechende Generika online bestellen könnte dieser Sparvorteil beim Onlinekauf von Potenzmitteln zukünftig etwas geringer ausfallen. Denn wie es aussieht steht dieser Rezeptbonus vor dem Aus. Mehr noch soll sogar der gesamte Versandhandel mit rezeptpflichtigen Medikamenten verboten werden.

Bald kein Versandhandel mehr mit rezeptpflichtigen Potenzmitteln?
Der Gesundheitsausschuss des Bundesrates hat sich mit großer Mehrheit darauf verständigt, den Versandhandel mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln wieder zu verbieten. Als Grund wurde angegeben, dass die uneingeschränkte Zulassung des Versandhandels zu einer Verminderung der Patientensicherheit geführt habe. Beantragt wurde das Verbot vom Freistaat Bayern. Ob das Arzneimittelrecht geändert wird wird nun im Plenum des Bundesrates debattiert werden. Man darf also gespannt sein.

Kurz zur Vorgeschichte: Erst 2004 wurde der Versandhandel Arzneimitteln durch die Bundesregierung zugelassen, obwohl laut EU-Richtlinien nur der Versandhandel mit rezeptfreien Medikamenten erlaubt hätte werden müssen. Schon im Jahr 2009 wollte der Gesundheitsausschuss des Bundesrats den Versandhandel mit verschreibungspflichtigen Medikamenten verbieten. Zu der Zeit konnte das Vorhaben aber nicht umgesetzt werden.

Gefahren beim Potenzmittelkauf

Grund für diese Debatte ist übrigens die große Anzahl von illegalen Versandhandelsangeboten. Diese seien oftmals nicht von legalen Versendern zu unterscheiden und etwa die Hälfte aller im Internet angebotenen Medikamente seien gefälscht. Tatsächlich besteht insbesondere beim online kaufen von Potenzmittel die Gefahr, Fälschungen zu erhalten oder, im schlimmsten Fall, dass die Lieferung vom Zoll beschlagnahmt wird. In dem Fall ist natürlich das Geld und die Ware verloren. Daher meine dringende Empfehlung, sich die Online-Apotheke vor dem Kauf genau anzusehen. Weist die Seite kein Impressum auf – Finger weg. Zudem sollte das Unternehmen im Optimalfall den Sitz in Deutschland haben. Augen auf beim Potenzmittelkauf ist das Motto.

Potenzprobleme durch Medikamente

Wie man an meinen letzten Artikeln sieht habe ich mich in letzter Zeit ausführlich mit den Ursachen für Potenzprobleme beschäftigt. Wenn man bedenkt wieviele Männer unter erektiler Dysfunktion leiden ist wirklich nicht verwunderlich, dass es zahlreiche mögliche Ursachen für Potenzstörungen gibt. Viele davon waren mir früher gar nicht bekannt und ich denke es kann nur von Vorteil sein, sich bewusst zu machen welche Verhaltens- und Lebensweisen einen Risikofaktor für die Potenz darstellen.

Medikamente als Ursache für Erektionsstörungen

Meistens sind körperliche, also physische Ursachen für eine erektile Dysfunktion (Erektionsstörung) verantwortlich. An zweiter Stelle folgen seelische, also psychische Ursachen. Darüber hinaus kommen jedoch auch Nebenwirkungen von bestimmten Medikamenten als Ursache bzw. Auslöser für Potenzprobleme in Frage. 1998 wurde im Bezirk Köln eine Studie mit 5000 Männern durchgeführt die an erektiler Dysfunktion leiden. Bei etwa einem Viertel der Männer wurde festgestellt, dass die Erektionsstörungen durch Nebenwirkungen von Medikamenten aufgetreten sind. Insbesondere handelte es sich dabei um Medikamente zur Behandlung von Bluthochdruck, gesteigerten Cholesterinwerten und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Fakt ist, dass sehr viele Medikamente Erektionsstörungen verursachen können. Die Nebenwirkungen dieser Mittel können sogar bei Frauen zu sexuellen Störungen führen. Insbesondere aus der Kategorie der blutdrucksenkenden Medikamente (Antihypertensiva) sind einige für Erektionsstörungen bekannt. So können vor allem bestimmte entwässernde Medikamente, sogenannte Thiazide,  oder auch bestimmte Beta-Blocker (nicht selektive Beta-Blocker) Potenzstörungen verursachen. Gerade die Beta-Blocker werden bei der medikamentösen Therapie vieler Krankheiten eingesetzt. Diese Mittel senken die Ruheherzfrequenz und den Blutdruck, daher werden sie primär bei Bluthochdruck und Koronarer Herzkrankheit verwendet.

Die Liste der Medikamente, die Potenzstörungen verursachen können, ist lang:

  • Medikamente gegen Depressionen (Antidepressiva)
  • Medikamente zur Bekämpfung von Epilepsie (Antiepileptika)
  • Medikamente zur Senkung des Blutdrucks (Antihypertensiva)
  • Mittel zur Senkung des Cholesterinspiegels
  • Medikamente gegen psychische Erkrankungen (Psychopharmaka)
  • Schlafmittel (Hypnotika)
  • Beruhigungsmittel (Sedativa)
  • Schmerzmittel (Analgetika)
  • Cortison
  • Medikamente zur Behandlung von Diabetes (Antidiabetika)
  • Medikamente zur Behandlung von Rheuma, Gicht oder Arthritis
  • Mittel gegen Störungen der Blasenfunktion
  • Medikamente gegen schwere Erkrankungen wie Krebs, Magen- oder Darmerkrankungen (z.B. Cimetidin)
  • Glycoside wie Digoxin, die etwa bei Herzinsuffizienz zur Stärkung der Herzkraft verordnet werden
  • Mittel gegen Schmerzen und Entzündungen in den Gelenken
  • Finasteride (Mittel zur Behandlung von gutartigen Prostatavergrößerungen)
  • Und dabei handelt es sich nur einige Medikamente, die Potenzprobleme verursachen können.

Was tun bei Potenzstörungen durch Medikamente?

Sofern der Verdacht besteht, dass man unter Potenzstörungen leidet, die in Zusammenhang mit der Einnahme von Medikamenten stehen könnten sollte unbedingt Rücksprache mit einem Facharzt gehalten werden. Mit Hilfe von Untersuchungen kann dieser feststellen, ob die Medikamentder Potenz schaden. Eine allgemeine Diagnose ist hierbei nicht möglich, da jeder Mensch unterschiedlich auf die verschiedenen Wirkstoffe reagiert.

Ausweich-Präparate um Potenzstörungen zu vermeiden

Glücklicherweise gibt es für einige der oben genannten Mittel Alternativen, die keine Potenzstörungen verursachen. Von diesen wiederum können einige sogar die Erektion unterstützen. Patienten, die an Bluthochdruck leiden, können beispielsweise auf entsprechende Alternativen zurückgreifen. Die Einnahme eines alternativen Medikaments darf aber natürlich nur in Absprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen.

Mein Rat: In jedem Fall sollten Männer, die ein erektionshemmendes Medikament einnehmen und unter Erektionsstörungen leiden, mit ihrem Arzt über eine Lösung sprechen. Kommt kein kein Alternativpräparat in Frage ist womöglich eine Therapie der Potenzstörungen mit Medikamenten möglich.