Potenzmittel ohne Rezept: Können rezeptfreie Potenzmittel helfen?

Rezeptflichtige-Potenzmittel

Mehr Männer als man gemeinhin annimmt leiden heutzutage unter sexuellen Störungen und suchen nach Abhilfe. Das größte Problem ist hierbei sicherlich die sexuelle Impotenz – auch als erektile Dysfunktion bezeichnet.

Entsprechend groß und ziemlich vielseitig ist der Markt der Potenzmittel. Außerdem kann man sowohl rezeptfreie als auch rezeptpflichtige Optionen finden, zudem Generika und selbstverständlich auch viele natürliche Alternativen.

Oft stehen die Betroffenen ratlos vor der großen Vielzahl an Optionen und wissen nicht, für welche sie sich entscheiden sollten. Dieser Beitrag hat daher das Ziel, einen übersichtlichen Einstieg in das komplexe Thema zu geben, so dass die Betroffenen besser entscheiden können, welches Mittel das passende für ihren Fall ist.
Was sollen Potenzmittel erreichen?
Oft wird von Potenzmittel gesprochen, wenn eigentlich ein Aphrodisiakum gemeint ist. Letzteres dient dazu, die Lust, also die Libido, anzuregen und steigert keinesfalls die sexuelle Potenz und Leistungsfähigkeit. Allerdings ist in den Fällen erektiler Dysfunktion die Lust selten das Problem, sondern der Betroffene hat Probleme eine befriedigende Erektion zu erreichen, die auch lange genug aufrechterhalten werden kann. Es geht also im Endeffekt um die Ausdauer und Leistung im Bett.

Für andere sexuelle Probleme wie vorzeitiger Samenerguss oder Lustlosigkeit gibt es übrigens andere Behandlungsmethoden und Mittel.

Welche Arten von Potenzmitteln gibt es?

Wenn es also um die Behandlung von erektiler Dysfunktion geht, können verschiedene Potenzmittel gewählt werden. Zum einen sind da natürlich die verschreibungspflichtigen Medikamente und deren Generika. Zum anderen gibt es Potenzmittel ohne Rezept, einige auch auf 100% natürlicher Basis. Neben Arzneimitteln in Pillen- oder Tropfenform für die orale Einnahme, gibt es auch ärztlich kontrollierte Injektionen als Therapiemöglichkeit. Und schließlich können auch mechanische Hilfen wie z.B. Penispumpen / Penisimplantate zum Einsatz kommen.

Rezeptpflichtige Potenzpillen – PDE5-Hemmer
Es gibt verschiedene Arzneimittel gegen Erektionsstörungen in Pillenform, wobei die bekanntesten sicherlich die rezeptpflichtigen Optionen sind, z.B. Viagra, Cialis oder Levitra. All diese Mittel sind sogenannte PDE5-Hemmer. Sie beruhen auf einem Wirkstoff, der ein bestimmtes Enzym im Körper hemmt, welches für den Abfluss des Blutes aus den Schwellkörpern und somit die Erschlaffung des Penis  nach dem Geschlechtsverkehr verantwortlich ist. Als Resultat dieser Blockade staut sich das Blut, das bei sexueller Erregung in den Penis strömt, und es entsteht eine feste und vor allem langanhaltende Erektion. PDE5-Blocker müssen eine gewisse Zeit vor dem geplanten Geschlechtsverkehr eingenommen werden, damit sie ihre Wirkung entfalten können. Die Wirkung hält dann über Stunden an, wobei sie nur bei eigener sexueller Erregung eintritt. Die gängigsten Optionen sind:

Viagra
Das Potenzmittel muss ca. 30 Minuten vor dem Sex eingenommen werden. Die Wirkung hält dann ca. 4 Stunden an. Der Wirkstoff in Viagra ist Sildenafil.
Levitra
Es enthält den Wirkstoff Vardenafil. Der Zeitraum von der Einnahme bis zur Wirkung dauert lediglich ca. 10 Minuten.
Cialis
Cialis hat die längste Wirkungsdauer – bis zu 36 Stunden. Es muss somit nicht direkt vor dem Geschlechtsverkehr eingenommen werden und die sexuelle Spontanität bleibt erhalten.
Ein Hinweis zu Generika
Viele Menschen denken bei Generika an Fälschungen. Dies stimmt natürlich überhaupt nicht, denn diese Mittel haben einen anderen Namen, enthalten jedoch den gleichen Wirkstoff wie das Original. Generika können völlig legal hergestellt werden, sobald das Patent des Originals abgelaufen ist.

Die Hersteller der Generika können diese viel kostengünstiger herstellen, da die teuren Forschungskosten entfallen.

Injektionen und Cremes
Der Wirkstoff Alprostadil hilft ebenfalls zur Behandlung von erektiler Dysfunktion und kommt als Creme zum Einsatz. Die Durchblutung wird durch diesen Stoff gesteigert. Dies hat den Vorteil gegenüber Potenzpillen, dass die Durchblutung nicht nur bei vaskulär bedingten Problemen optimiert wird, sondern auch bei eventuellen Nervenschädigungen oder psychischen Ursachen zu an eine Erektion verhilft.

Alprostadil kann auch als Injektion verschrieben werden und wird dann direkt in den Penis gespritzt. Der Arzt gibt dem Patienten hierzu genaue Anweisungen in Sachen Dosierung und Anwendung, denn der Wirkstoff muss unmittelbar – 5-10 Minuten – vor dem Geschlechtsverkehr in den Penis injiziert werden.

Potenzmittel ohne Rezept


Viele Männer scheuen den Gang zum Arzt und in die Apotheke und ziehen Potenzmittel ohne Rezept vor. Neben Penispumpen sind vor allem folgende Potenzmittel beliebt:

Pflanzliche Potenzpillen
Ginseng
Potenzgel oder -öl
Verzögerungsspray
Rezeptfreie orale Potenzmittel sind Präparate, die keine bedenklichen und rezeptpflichtigen Inhaltsstoffe enthalten. Sie haben in der Regelkeine Nebenwirkungen und sind sehr gut verträglich. Allerdings sollte man sich zuvor ausreichend informieren, denn viele der rezeptfreien Optionen haben zwar keine Nebenwirkungen, zeigen aber auch kaum Wirkung gegen das zu behandelnde Problem.

Gute Ergebnisse erzielten z.B. Eron Plus und Androxan600 forte. Und auch homöopathische Produkte wie Neradin und Deseo Tropfen, die auf dem Wirkstoff Damiana – auch Turnera Diffusa – beruhen, konnten gute Ergebnisse erzielen.

Vor- und Nachteile der rezeptpflichtigen und rezeptfreien Potenzmittel
Sie fragen sich jetzt wahrscheinlich, was denn die beste Option sei, wenn es um rezeptfreie oder rezeptpflichtige Potenzmittel geht. Die Antwort ist nicht pauschal zu geben, denn beide haben Vorteile und Nachteile. Es kommt letztlich auf jeden Einzelfall an.

Vorteile der PDE5 Hemmer (rezeptpflichtig)

Zuverlässige Wirkung bei erektiler Dysfunktion
Einfache Handhabung
Ärztliche Studien vorhanden
Nachteile der PDE5 Hemmer (rezeptpflichtig)

Starke Nebenwirkungen möglich
Unverträglichkeit mit vielen Medikamenten
Nur bei eigener Erregung wirksam
Starker Eingriff in den Körper
Vorteile von rezeptfreien Potenzmitteln

Einnahme längerfristig möglich, dauerhafte Bereitschaft und sexuelle Spontanität bleiben erhalten
Kaum Nebenwirkungen
Leicht erhältlich
Arztbesuch nur nach eigenem Ermessen nötig
Breites Spektrum an Anwendungen, d.h. sie helfen in der Regelauch bei sexueller Lustlosigkeit
Nachteile von rezeptfreien Potenzmitteln

Wenig klinische Studien zu Präparaten zu finden, lediglich zu einzelnen Wirkstoffen wie Ginseng, L-Arginin, etc.
Die meisten pflanzlichen Potenzmittel ohne Rezept muss man längerfristig einnehmen, um eine Wirkung zu erzielen
Wirkung nicht so zuverlässig wie bei einem erprobten Medikament
Fazit
Wie bereits angedeutet gibt es keinen klaren Gewinner und man muss die eigene individuelle Situation betrachten. Generell empfehlen sich bei leichten Potenzproblemen eher natürliche, d.h. pflanzliche Potenzmittel ohne Rezept. Sie haben praktisch keine Nebenwirkungen und stellen keinen starken Eingriff in den Körper dar. Zudem bleibt die sexuelle Spontanität erhalten. Experten raten die pflanzlichen Potenzmittel in Kombination mit einer gesunden Lebensweise (weniger Stress, Alkohol, Tabak; mehr Schlaf, gesunde Ernährung, Sport) zu verwenden, da dies den Effekt deutlich steigert.

Sollten Sie unter wirklich starken Potenzproblemen leiden, kann der Griff auf die klassischen PDE5 Blocker nötig sein. Da es auch hier verschiedenen Optionen gibt, finden Sie sicher auch das Richtige für Ihren Fall und Ihre Bedürfnisse.

Diese Medikamente sind allerdings ausschließlich gegen erektile Dysfunktion wirksam. Bei Libido Problemen, Spermamenge und -geschmack sowie Penisgröße und vorzeitigem Samenerguss gibt es nur pflanzliche und mechanische Hilfsmittel.

Länger anhaltende Erektile Dysfunktion ist ein ernstzunehmendes gesundheitliches Problem, dass unbedingt mit einem Arzt durchgesprochen werden muss, denn es gibt verschiedene möglich Ursachen für dieses medizinische Problem.